Anteilig an den Gesamtemissionen in Europa, steht die Landwirtschaft nach der Energieerzeugung und dem Verkehr an dritter Stelle. Diese Emissionen kommen zu 38 Prozent aus den Böden und dem Einsatz von Düngemitteln und zu
61 Prozent aus der Tierhaltung.
Lachgas (N2O) ist ein Treibhausgas, das wesentlich klimaschädlicher ist wie CO2. Hauptquellen für Lachgas sind stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und in der Tierhaltung.
Das Klimagas Methan (CH4) entsteht größtenteils durch den Verdauungsprozess von Wiederkäuern und durch Mist und Gülle. Darüber hinaus wird Methan durch die Abwasser- und Klärschlammbehandlung sowie die Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft gebildet und freigesetzt.
Das sind die Gründe, warum dem Agrarsektor oft der schwarze Peter zum Thema Umweltschutz zugeschoben wird. Durchaus berechtigt, hinsichtlich der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU mit ihren Vorgaben und Förderprogrammen. Annähernd drei Viertel der GAP-Mittel, rund 293 Milliarden Euro im Zeitraum 2014 bis 2020, fließen in Direktzahlungen, die die intensivsten und umweltschädlichsten Formen der Landwirtschaft begünstigen: Getreideanbau und intensive Tierhaltung. Solche Zahlungen werden entsprechend der Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche geleistet und sind kaum an die Kriterien für Nachhaltigkeit gebunden.
Hier wäre eine Transformation und eine Neuausrichtung dringend erforderlich. Ansätze sind zwar in den letzten Jahren schon geschaffen worden, aber noch weit nicht genügend um einen Wandel in der Agrarlandschaft zu bewirken.
Beim Konsumenten allerdings ist das Bewusstsein für Umweltschutz und gesunde Ernährung bereits angekommen. Ein starkes Immunsystem ist gerade in der heutigen Zeit ein wichtiger Aspekt.
Landwirtschaft und Gesundheit stehen in einem engen Zusammenhang. Die Landwirte produzieren Lebensmittel und stillen damit ein Grundbedürfnis des Menschen. In einer EU weiten Umfrage erklärten die Befragten, dass sichere, gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel oberste Priorität in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU haben sollten.
Auch die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher an regionalen Produkten aus artgerechter, ökologischer Tierhaltung sind in den letzten Jahren gestiegen. Ethische Aspekte fließen in ihre Kaufentscheidung ein. Sie sind bereit für Lebensmittel mehr auszugeben, wenn dafür die Tiere besser gehalten werden. Eine positive Entwicklung, die durch die Nachfrage des Verbrauchers, zum Wachstum von Ökolandbau als auch zu tierwohlfördernden Maßnahmen geführt hat.
Bedauerlicherweise honoriert die EU die Umweltleistungen dieser Wirtschaftsmethode noch zu wenig. Die Agrargelder der EU werden als Direktzahlung für pauschale Flächenprämien aufgeteilt, die Ökoprämien hingegen müssen von den Bundesländern bezuschusst werden.
In Deutschland gibt es über 29.000 Biobauernhöfe. Je mehr Höfe umso mehr wächst die Ökofläche: Bundesweit wurden 2017 von 17 Mill. Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche, 1,4 Mill. Hektar ökologisch bewirtschaftet. Doppelt so viel wie vor 15 Jahren! Den Schritt zurück, geht kaum jemand. Wenn Bäuerinnen und Bauern auf Bio umstellen, bedeutet das fast immer eine Entscheidung fürs Leben, denn Investitionen in artgerechte Ställe, mehr Land für hofeigene Futterproduktion und mehr Vielfalt auf dem Acker rentieren sich nur langfristig. Noch dazu kommt die eigene Überzeugung, Natur, Umwelt und Tier den nötigen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen.
Es wäre wünschenswert, wenn die Politik ihre Entscheidungen und Handlungen auch nach diesen obersten Prioritäten ausrichten würde. Vielleicht bringen die Ereignisse der momentanen Zeit eine Rückbesinnung zu diesen Werten und einen notwendigen Strukturwandel um eine gesunde Landwirtschaft der Zukunft einzuläuten?
Wir, die Erzeugergemeinschaft Die Biohennen mit unseren Bio-Bauern und unseren artgerecht gehaltenen Hühnern, sind bereit für diesen Wandel und würden ihn freudvoll begrüßen. Wir leben ihn ja bereits seit vielen Jahren, mussten und müssen dafür allerdings immer noch viele Hürden und Schwierigkeiten im Außen überwinden.
Eine Anerkennung und Wertschätzung für unser Engagement und für die Qualität unserer Produkte haben wir von unseren treuen Kunden stets erhalten. Dafür sind wir sehr dankbar.
Wenn nun auch auf politischer Ebene, Respekt und Wertschätzung für die Arbeit aller Bio-Landwirte und deren Fürsorge für Natur und Tiere honoriert und unterstützt werden würde, könnte unser Boden, unsere Flora und Fauna wieder regenerieren, sich natürlicher entfalten und für uns Menschen gesündere Lebensmittel liefern.