Lustig wurde es gleich zu Beginn, als alle Schutzanzüge überziehen mussten. Der individuelle, coole Style der Jugendlichen war plötzlich verschwunden. Aber für den Schutz der Hühner im Stall nahm man das gerne in Kauf.
Sogleich folgte ein weiteres Highlight: der Eintritt in den auf wohlige 35°C temperierten Kükenstall vom benachbarten Biohof Rettermayer. Der Anblick von den erst kürzlich geschlüpften 3.000 Küken, entlockte vorallem den weiblichen Besuchern ein „Oh, wie süß!“ und zauberte ein Lächeln in ihre Gesichter.
Auch die Küken waren ganz aufgeregt in ihrem jungen Dasein so viele interessierte Beobachter in ihrer Kinderstube zu empfangen. Es machte den Kleinen richtig Spaß, ihre gerade erworbenen Kenntnisse einem Publikum vorzustellen. Sie flitzten im großangelegten Stall umher, fraßen eifrig aus ihren Futterschalen, stillten ihren Durst an den Nippeltränken und hüpften auf kleine Erhöhungen. So werden sie in ihren ersten 8 bis 9 Wochen bereits an das zukünftige Stallkonzept der Biohennen herangeführt. Je nach Jahreszeit können sie sich auch schon im Wintergarten aufhalten.
Herangewachsen zu Junghennen ziehen sie gemeinsam als Herde in den benachbarten Stall. Jetzt schlafen sie auf Volieren und ihr Futter erhalten sie nicht mehr persönlich von der fürsorgenden Familie Rettermayer, sondern aus automatisch eingespeisten Rinnen. Das ausgebildete Federkleid schützt sie nun ausreichend für längere Aufenthalte im Wintergarten. Die unterschiedlichen Temperaturverhältnisse stärken ihr Immunsystem und bereiten sie auf ein Leben in Freilandhaltung vor. Allerdings müssen sich irgendwann auch die Hühner vom unbekümmerten Teenageralter verabschieden.
Mit 18 bis 19 Wochen steht ein erneuter Stallumzug an, wiederum in unmittelbarer Nachbarschaft. Jetzt geht es im wahrsten Sinn des Wortes "ans Eier legen", allerdings nur in den frühen Morgenstunden. Danach können sie weiterhin ihren bevorzugten Beschäftigungen wie Picken, Scharren und Baden im Sand sowohl im Wintergarten als auch im Grünauslauf nachgehen.