Das bewährte Stallkonzept der Biohennen lässt Hühnerherzen höherschlagen.
Schmale Stallgebäude mit Tageslicht ermöglichen den Hühnern in unmittelbarer Nähe Futterstellen, Tränke, Legenester und Sitzstangen als Schlafstätte aufzusuchen. Durch ihre extreme Kurzsichtigkeit können Hühner nur bis 50 Meter Entfernung stillstehende Objekte erkennen und schätzen deshalb kurze Wege.
Viele Auslauföffnungen im Stallgebäude führen in den vorgelagerten Wintergarten. Diese haben den Vorteil, dass die Tiere gemeinsam mit ihrer Gruppe die Aufenthaltsorte wechseln können ohne fremden Artgenossen in die Quere zu kommen.
Das Aufeinandertreffen von Gruppen oder Einzelnen mit unterschiedlicher Rangordnung kann Streitigkeiten verursachen und Stressempfinden bei den feinfühligen Hühnern erzeugen. Im großräumigen, wind- und wettergeschützten Wintergarten finden sie gern genutzte Sandbäder zur Reinigung und geeigneten Boden zum Scharren und Picken. Bei schönem Wetter bietet der sich anschließende Grünauslauf weitere, großzügige Bewegungsfreiheiten, jede Menge saftiges Gras und Insekten zum Fressen und frische Luft zum Atmen. Bäume und Sträucher spenden sowohl Schatten als auch Deckung nach oben zum Schutz vor Feinden aus der Luft.
Wintergarten, Sandbad, Grünauslauf – ausreichend Platz und Abwechslung für die Tiere.
Die EU-Bio-Verordnung begrenzt die Anzahl der Legehennen auf 6 Hühner pro Quadratmeter begehbare Stallfäche und 3.000 Legehennen pro Stall ohne Restriktion hinsichtlich der Anzahl an Stallgebäuden. Die Richtlinien der Biohennen AG liegen weit darüber. So liegt die Besatzungsdichte im Stall bei 4,5 Hühnern pro m² und die max. Menge ist auf 2 Herden à 3.000 Hennen beschränkt. Jede Herde hat ihren eigenen Stall, der räumlich durch eine Mauer getrennt ist. Damit vermeiden wir eine Massentierhaltung und gewährleisten eine Erzeugung in bäuerlichen Kleinbetrieben. Die Trennung hat auch den Vorteil, dass im Falle einer Erkrankung die Ansteckungsgefahr der anderen Herde minimiert wird.
Im Biohennen Konzept wird die Größe des Stalles so berechnet, dass den Hennen ausreichend Platz an allen Versorgungsstellen und Aufenthaltsorten zur Verfügung steht.
Ganze Körner, Biokräuter, Auslaufgarten – aus regionaler Futterproduktion.
Unser 100% Biofutter-Versprechen ist einem unserer Bio-Pioniere, Sepp Grabmaier, zu verdanken, der dieses 100%-Konzept entwickelt und etabliert hat. Das bedeutet eine Biofuttermischung mit vielen gesunden Komponenten - ganz ohne konventionellen Anteil. Bis vor kurzem war eine Beimischung von 5% konventionellen Anteilen im Bio-Legehennenfutter erlaubt und üblich!
Ein unverzichtbarer Bestandteil sind ganze Körner, die sowohl zur Sättigung beitragen als auch ihr natürliches Bedürfnis zum Scharren und Picken anregen. Beigemischte Bio-Kräuter wie Mariendistel, Brennessel, Pfefferminze, Knoblauch, Thymian und Rosmarin mit ihren bekannten Heilwirkungen auf Mensch und Tier, verfeinern die Geschmacksvorlieben der Hennen, was sich auch auf den Geschmack der Eier auswirkt. Daneben bieten Pflanzen und Insekten im Grünauslauf saisonal eine zusätzliche Möglichkeit, ihre natürliche Speisekarte abwechselnd zu gestalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Tierfutter der Biohennen AG: die Herdengröße orientiert sich an der verfügbaren Betriebsfläche des Bauernhofes (flächengebundene Tierhaltung), um sicherzustellen, dass mindestens 50% des Futters durch eigenen ökologischen Anbau erwirtschaftet werden kann. Sollte nicht genügend Ackerfläche zur Verfügung stehen, kann alternativ eine Kooperation mit einem Bio-Betrieb aus der Region geschlossen werden. Die restlichen 50% werden von einer im Familienbetrieb geführten bayrischen Futtermühle bezogen. Somit wird der Einsatz von gentechnisch verändertem Soja aus Übersee vermieden und stattdessen die regionale, qualitativ hochwertige Futterproduktion gestärkt.
Unsere Hennen sind kulinarische Feinschmecker und legen Wert auf Geschmack und Qualität.
Hühner sind neugierige, sehr soziale Lebewesen.
Nach neuesten Forschungsergebnissen besitzen sie kognitive Fähigkeiten, die ähnlich ausgeprägt sind wie beim Hund oder bei der Katze.
Hühner kommunizieren untereinander mit unterschiedlichen Lauten und Bewegungen um u.a. vor lauernden Gefahren in der Luft und am Boden zu warnen, um Futterstellen durch Lockrufe zu signalisieren, um ihre Legebereitschaft anzukündigen, um ihren Nachwuchs zu schützen oder auch um ihrem Wohlsein Ausdruck zu verleihen.
Eine straffe Rang- oder Hackordnung regelt ein funktionierendes Zusammenleben der Hühner innerhalb einer Herde. Dadurch ist festgelegt, wer die besten Schlafplätze bekommt, wer zuerst fressen, wer wen hacken darf und wer sich untertänig zu verhalten hat.
Hühner sind in der Lage ca. 100 ihrer Artgenossen "persönlich" wahrzunehmen und bilden deshalb Gruppen mit überschaubarer Rangordnung. Inmitten dieser Gemeinschaft lebt dann auch der sogenannte "Hahn im Korb", der seine weiblichen Schützlinge vor Gefahren warnt, dem Feind Paroli bietet und für Frieden im Stall sorgt, wenn seine Damen mal wieder zu sehr "zicken". Ein wichtiger und verantwortungsvoller Job, den er tagtäglich zu leisten hat.
In diesem sozialen Gefüge unterschiedlichster Hühner-Charaktere entstehen oft tiefe, mitfühlende Freundschaftsbeziehungen untereinander. Darum ist es förderlich von Beginn an eine Herde zusammen aufzuziehen und sie von anderen getrennt zu halten.
Dieses Sozialverhalten der Hühner wird im Konzept einer artgerechten Legehennenhaltung bei den Biohennen berücksichtigt.
Das Schicksal männlicher Legehennenküken bewegt uns. Momentan verfolgen wir zwei Lösungen:
eine kurzfristig umsetzbare mit der Bruderhahnaufzucht und eine langfristig wünschenswerte mit dem ursprünglichen Zweinutzungshuhn.
Unsere Bruderhahn-Initiative
In unserer bereits jahrzehntelangen Vorbildfunktion einer tiergerechten Legehennenhaltung suchten wir in dieser Verantwortung nach Lösungen für ein verlängertes Leben der männlichen Geschwisterküken. Mit der robusten Legehybride "Sandy" starteten wir 2017 mit unserer Bruderhahn-Initiative.
In den letzten Jahren bekam das Thema "Kükentöten" so viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, sodass nun in Deutschland ab 2022 das sinnlose Töten der Küken am ersten Tag nach dem Schlupf gesetzlich verboten wird. Deshalb müssen bis zum Ende des Jahres alle Legehennenhalter ihre Herden auf Bruderhahnaufzucht umstellen.
... Die männlichen Küken unserer Legehennen wachsen in ökologisch zertifizierten Partnerbetrieben auf, deren Fleisch nach einigen Monaten Aufzucht weiterverwertet wird. Ein Hahn aus der Legehennen-Haltung benötigt fast dreimal so lange zum Heranwachsen wie ein normales Masthuhn, noch dazu ist der Fleischertrag wesentlich geringer. Um den Hähnen dennoch ein verlängertes Leben gewähren zu können, werden die Mehrkosten der Aufzucht durch einen geringen Preisaufschlag auf die Eier abgedeckt. Ein kleiner Beitrag für den Konsumenten, um eine tiergerechte, lebensverlängernde Maßnahme zu finanzieren.
Seit den 60er Jahren haben sich in der Hühnerhaltung zwei gänzlich unterschiedliche Zuchtrichtungen herauskristallisiert, eine für die Fleisch- und eine für die Eiererzeugung.
Aufgrund des extrem schlechten Fleischansatzes wurden die männlichen Legehennenküken bislang nicht mit aufgezogen. Nun schenkt man den Bruderküken durch das neue Gesetz ab 2022 ein verlängertes Leben, zumindest für 2-3 Monate.
Da es sich um Hochleistungstiere handelt, die aus dem Genpool von wenigen weltweit dominierenden Zuchtkonzernen stammen, benötigen sie teure Eiweißkomponenten als Futter, um eine Legeleistung von ca. 300 Eier im Jahr erfüllen zu können.
...Die Eiweißquellen stehen im biologischen Futtermittelbereich nur sehr beschränkt zur Verfügung und müssen beispielsweise in Form von Sesamkuchen aus Asien importiert werden. Eine Ressourcen-Verschwendung, die nicht das Ziel des ökologischen Landbaus sein kann.
Bislang fand das kostenintensive Bio-Fleisch der schlanken, schlaksigen Hähne vorwiegend Einsatz in der Weiterverwertung für z.B. Bio-Fertiggerichte oder Babynahrung. An der Entwicklung von innovativen Produkten aus Bruderhahn-Fleisch wird nun eifrig gearbeitet. Um das zukünftig anfallende Bruderhahnfleisch auf dem Markt anbieten und etablieren zu können, bedarf es natürlich die Akzeptanz der Verbraucher:innen. Darauf hofft die Geflügelbranche.
Parallel zu dieser nun gesetzlich vorgegebenen Lösung verfolgen wir weiterhin unsere Vision vom ursprünglichen Zweinutzungshuhn.
Ein Huhn, so wie es früher auf den Höfen zu finden war. Die Hühner legen Eier und die Hähne werden gemästet.
Bereits 2013 haben wir mit Hühnern der französischen Zweinutzungsrasse "Les Bleues" Experimente gestartet, mussten allerdings nach einiger Zeit feststellen, dass die Ergebnisse aus ökonomischer Sicht nicht zufriedenstellend waren. Auch ein Bauernhof ist ein Betrieb, der zur Existenzsicherung gewinnbringend wirtschaften muss. Diese Tatsache wird oft nicht bedacht.
In den darauffolgenden Jahren hat sich die Forschungsarbeit der Ökologischen Tierzucht gGmbH so positiv weiterentwickelt, dass wir die Umsetzung unserer Vision, 2019 erneut aufgreifen konnten. Die erste Zweinutzungshuhn-Herde zog auf dem Biohof Zehetbauer ein. Neue Produkte mit Gockelfleisch im Glas wurden zusammen mit der Manufaktur Geflügelhof Schubert marktreif entwickelt und in Testmärkten in München angeboten. Zwischenzeitlich findet man unsere Bio-Eier und Bio-Gockelprodukte vom Zweinutzungshuhn in ausgewählten Märkten des Lebensmitteleinzelhandels.
Natürlich bedarf es bei diesen Produkten ein Umdenken und die Bereitschaft des Konsumenten, einen wesentlich höheren Preis für Bio-Eier und Bio-Hühnerfleisch zu zahlen, da die Rassehühner, im Vergleich zu den Hochleistungszüchtungen, von Natur aus weniger Eier legen und langsamer Fleisch ansetzen. Langfristig betrachten wir diesen ethisch vertretbaren Weg als eine nachhaltige Lösung, sowohl zum Wohle des Tieres als auch zu einer gesunden, natürlichen Ernährung der Menschen.
KONTAKT
Die Biohennen AG
Habichtstraße 42
85088 Vohburg
Telefon: 08457/93 45-0
Telefax: 08457/93 45-29
E-Mail: info@diebiohennen.de
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